Chemnitz ist immer - nur nicht so laut

„Mama, warum steht auf dem Schild ‚Ausländer raus‘? Meinen die mich?“ – Niemals hätte ich gedacht, dass ich meiner Tochter diese Frage einmal beantworten müsste. Irgendwie dachte ich, das würde hinter uns liegen. Tut es aber nicht. Vor ein paar Tagen kam sie während der Tagesschau ins Wohnzimmer und sah ein Plakat aus Chemnitz. Und seitdem lässt es sie nicht mehr los.

 

Ich muss zugeben, ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich mir die Bilder aus Chemnitz überhaupt angucken konnte, bis ich darüber etwas lesen konnte. Ich dachte, für den Großteil der Deutschen wäre eigentlich klar, dass man zwar das „Wie“ von Migration diskutieren kann, aber nicht das „Ob“. Ich finde es so erschreckend, was für eine Tendenz im Moment in Europa und in der ganzen Welt herrscht, in wie vielen Ländern es offensichtlich als beste Strategie erscheint sich einzukapseln und so zu tun, als wenn man nicht im größeren Zusammenhang existieren würde. Irgendwie scheint es gerade überall nur rückwärts zu gehen.

 

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Gruselgeschichten von unterwegs - Im Haus der Marquesa de Solanda

Kerze im Dunkeln
Photo by David Monje on Unsplash

Ich habe auf unseren Reisen schon so viele spannende und interessante Geschichten und Legenden gehört, die uns oft den Ort noch viel Näher brachten. Geschichten über wütende Teufel, Geister und mystische Figuren die in Höhlen wohnen, begegnen einem überall auf der Welt. Miriam erinnert sich zwar nicht mehr an viele der Orte, an denen wir waren, die Geschichten sind ihr aber immer noch im Kopf. Warum die Slowenen früher daran glaubten, dass in ihren Höhlen Drachen lebten kann sie perfekt erklären, und warum die Erbsen des Teufels in der Bretagne so heißen wie sie heißen weiß sie auch. Auf jeder Burg fragt sie als erstes nach dem Burggespenst, und sie kann sich noch so herrlich gruseln.

 

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Die besten Tipps einer Flugbegleiterin – Wie ist stressfreies Fliegen mit Kindern für Familien und Mitpassagiere möglich? (Interview)

Mit Kind im Flieger kann es ganz schön anstrengend werden - für alle Beteiligten (Foto: Steven Thompson on Unsplash)
Mit Kind im Flieger kann es ganz schön anstrengend werden - für alle Beteiligten (Foto: Steven Thompson on Unsplash)

Fliegen mit Kindern ist so ein Thema an dem sich die Geister scheiden. Einige sagen man sollte warten bis Kinder älter sind, andere fliegen am liebsten mit Babies. Für einige Familien geht nichts über einen Tagflug, andere sind immer nur nachts unterwegs. Und die Mitpassagiere sind immer ein Thema - einige sind verständnisvoll, andere schnell genervt, und es vergeht kaum ein Monat in dem nicht ein Video im Internet kursiert auf dem sich wahlweise ein Kind, dessen Eltern oder die Mitflieger daneben benehmen.

Miriam ist mittlerweile eine professionelle Fliegerin, sie lässt sich durch nichts schocken. Das war aber nicht immer so, ich kann mich noch gut an den ersten Flug erinnern. Sie war zehn Monate alt und es sollte nach Oslo, Norwegen gehen. Dieser Flug ist meiner Mutter und mir immernoch als ein absoluter Höllenritt in Erinnerung, Miriam hat drei Stunden lang gebrüllt wie am Spieß und sich nicht beruhigen lassen. Sie wollte partout nicht auf meinem Schoß sitzen und zu einem Zeitpunkt hat sie sich mit Ninja-Technik von meinem Arm gerobbt, ist unter den Sitz meines Vordermanns gekrochen und hat sich dort festgekrallt. Kurz hab ich überlegt, ob ich sie einfach dort liegen lasse - ich wusste mir nicht mehr zu helfen. Unsere Mitreisenden taten mir sehr leid, aber zum Glück hatten alle viel Verständnis für unsere Situation.

Seitdem ist das Fliegen bei uns immer besser geworden - auch wenn wir aus anderen Gründen so einige Katastrophen erlebt haben. Und auch mit dem Jetlag mit Kindern kommen wir immer besser klar.

Aber was denkt eigentlich das Flugpersonal über das Fliegen mit Kindern? Und gibt es einige No Go´s, die man sich auf jeden Fall sparen sollte? Ich konnte mit Delia von Delia wings darüber sprechen. Delia ist seit 2010 Stewardess in einer großen deutschen Airline. Außerdem ist sie die Mutter eines knapp zwei jährigen Rackers, mit dem sie auch privat oft fliegt.

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Wandern in Nepal – Wichtige Tipps (Interview)

Aussicht Langtang mit Gebetsfahnen
Wandern in Nepal - ein Traumziel für viele

Vor der ersten Tour nach Nepal haben viele Fragen, was wohl auf sie zukommt. Ich habe heute mit einem Experten gesprochen, der ein paar wirklich super Tipps geben kann. Dil Sapkota arbeitet seit über 23 Jahren im Tourisumssektor in Nepal und hat seit 14 Jahren eine eigene Trekkingagentur, Adventure Glacier Treks & Expeditions. Miriam und ich haben schon mehrere Touren mit ihm und seiner Agentur gemacht und sind vollauf begeistert. Hier also seine Antworten auf meine Fragen

 

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Wandern in Nepal – wie bekomme ich die TIMS Karte?

Möchte man in Nepal auf eine der bekannten Wandertouren im Annapurna-, Everest- oder Langtanggebiet gehen, so braucht man die TIMS Karte. TIMS bedeutet Trekker Information Management System und ist eine Maßnahme des Tourismusministeriums um den Überblick zu behalten, wie viele Trekker wann wo unterwegs sind. Es gibt zwei verschiedene Arten: eine grüne Karte wenn man ohne Guide unterwegs ist und eine blaue, wenn man mit Guide unterwegs ist. Im zweiten Falle besorgt meistens die Agentur die TIMS Karte, ansonsten muss man sich selbst darum kümmern.

 

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Drei Jahre nach dem Erdbeben – die Angst bleibt

In Sekunden muss ich eine Entscheidung treffen: den kurzen Weg durchs Haus, oder den langen über die Terrasse. Um mich herum ist das Chaos ausgebrochen. Menschen schreien, Tische fallen um, Geräusche die ich nicht zuordnen kann übertönen alles. Ich drehe mich um und renne über die Terrasse. Umgefallene Stühle liegen in meinem Weg, Taschen liegen herum – ein kleiner Teil meines Gehirns überlegt die Stühle wieder aufzustellen, während der andere schreit:“ Lauf, lauf um dein Leben“.  Mit Mühe kann ich die Holzbrücke überqueren, die die Terrasse mit dem festen Grund verbindet. Obwohl fester Grund gerade relativ geworden ist, alles bewegt sich. Links sehe ich wie das Schilf aus dem Teich, der sonst so friedlich hinter meinem Marktstand liegt in die Luft geschleudert wird. Und in der Sekunde in der mein Fuß den Stein berührt bricht die Panik über mich herein: Wo ist Miriam.

 

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Doghammer Wanderflipflops für Eva – ein Testbericht

Wenn bei uns in der Familie ein Gegenstand pro Person ausgesucht werden müsste, der die Person repräsentiert so bin ich mir sicher zu wissen, was meine Geschwister für mich aussuchen würden: Flip Flops. Seitdem ich denken kann laufe ich lieber in Flips Flops oder gleich ganz barfuß als meine Füße in enge Schuhe zu quetschen. Ich habe schon lange Wanderungen in Flip Flops absolviert, die andere nur in hohen Wanderstiefeln gemacht haben – die Freiheit meiner Füße ist mir einfach wichtig.

 

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Blogparade: Unsere Lieblingsberge

Mit Kind in den Bergen
Miriam und ich lieben die Berge - da die 3 liebsten auszusuchen ist gar nicht so einfach...

Da unser 2018 ja im Zeichen der 1000 K Challenge und damit im Zeichen des Wanderns und der Berge steht, macht ich natürlich gerne bei der Blogparade von Stefan von Schwerti on tour zum Thema „Lieblingsberge“ mit. Davon habe ich viele, fühle ich mich doch in den Bergen eigentlich am meisten zu Hause.  Da es nun aber gilt drei auszusuchen, versuche ich mich auf einen pro Kontinent den ich bis jetzt intensiv bereist habe zu beschränken…

 

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Die 1000 K Challenge - Wandern für den guten Zweck

Wandern mit Kind, 1000 K Challenge
Wir werden im kommenden Jahr viel unterwegs sein! 1000 K Challenge, wir kommen :-)

Wenn ihr uns schon etwas länger begleitet, dann wisst ihr ja, dass Miriam und ich eher einen ungewöhnlichen Reisestil haben. Strand und All Inclusive ist nicht so unser Ding, wir mögen es immer lieber etwas wilder und abenteuerlicher. Letztes Jahr war schon echt toll und wir haben unglaubliches erlebt – dieses Jahr möchten wir das aber auf ein neues Niveau heben. 2018 wird für uns im Zeichen des Wanderns stehen! Draußen in der Natur sind wir am glücklichsten, und das möchten wir im kommenden Jahr voll auskosten. Gleichzeitig möchten wir uns aber auch eine Herausforderung stellen: insgesamt 1000 km sollen es in diesem Jahr werden! So eine Aktion braucht natürlich auch einen Namen: die 1000 K Challenge.

 

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Bye Bye 2017 – Hello 2018

Schon wieder ist es soweit und ein Jahr ist um. Wenn ich so überlege, was wir in 2017 alles erlebt haben, kann ich es gar nicht fassen – so viel passt in nur 12 Monate? Wir haben dieses Jahr unserem Blognamen alle Ehre gemacht – Miriam und Eva unterwegs. Oh ja, wir waren unterwegs, aber so richtig.

 

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Weihnachten in Katmandu

Weihnachten mit Kind im Ausland
Miriam und der Supermarktweihnachtsmann...

Die letzten Jahre haben wir es immer geschafft, pünktlich zum Fest in Deutschland zu sein, doch dieses Jahr sind wir für Weihnachten zum ersten Mal in Nepal. In 2017 sind wir so unglaublich viel unterwegs gewesen, dass es mir im Sommer wie eine gute Idee vorkam, einfach mal ein paar Monate an einem Ort zu sein. Und um ehrlich zu sein – ich mag natürlich Weihnachten gerne, aber vor allem wegen der Zeit zusammen als Familie. Und unsere Familie besucht uns in ein paar Wochen.

 

Trotzdem ist es irgendwie komisch, so weit weg zu sein. Wenn ich auf Facebook oder Instagram die ganzen Bilder von Weihnachtsmärkten, Blechen voller Plätzchen und schön geschmückten Wohnzimmern sehe wird mir schon manchmal ein wenig schwer ums Herz. Und vor allem Miriam leidet gerade, da sie vor allem ihre Oma bitterlich vermisst. Dazu kommt, dass wir gerade an der Dreimonatsmarke sind, eine Zeit in der wir oft Heimweh bekommen, egal ob Weihnachten oder nicht.

 

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